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Informationen

Zecken und Fuchsbandwurm und Mücken

Mit dem Beginn des Frühlings kommen immer wieder Fragen zu Fuchsbandwurm, Zecken und anderen Kriechtieren auf und was wir dagegen „unternehmen“ bzw. empfehlen.

Zecken

Zecken gehören zu den Milben und sind somit Spinnentiere. Sie sind Blutsauger mit einem Stechrüssel. Ihre Lebensräume liegen bevorzugt an Übergangszonen zwischen verschiedenen Vegetationsformen, wie z. B. an Waldrändern, Lichtungen und Bächen. Sie benötigen Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit, daher bewegen sie sich am Boden, im hohen Gras oder in Gebüschen und im Unterholz; besonders nach einem Regentag im Sommer sind die Zecken auf der Lauer. Die Haupt Zeckenzeit in Mitteleuropa liegt im Mai/Juni und im September/Oktober. Sie überwintern in Laubstreu. Feuchte Sommer und milde Winter fördern ihre Vermehrung.

Wenn lange Hosen und langärmlige Shirts getragen werden, ist die Suche nach nackter Haut für das Milbentier natürlich viel aufwändiger und die Chance, dass wir das Tier sehen und entfernen können, viel grösser als bei kurzen Hosen und T- Shirt.

Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)

Die Hauptprobleme eines Zeckenstiches sind die Krankheiten Lyme-Borreliose (Bakterien) und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME, Viren), welche übertragen werden können. Die Borreliose kommt viel häufiger vor als die FSME. Nähere Informationen zum Krankheitsverlauf der beiden Erreger sowie Behandlungsmöglichkeiten werden am besten mit dem eigenen Hausarzt besprochen. Bei Bedarf geben wir gerne persönliche Empfehlungen weiter.

Lyme-Borreliose

Die Bakterien der Lyme-Borreliose befinden sich im Darm der Zecke. Dadurch braucht es mehr Zeit bis die Erreger durch die Zecke gewandert sind und auf den Mensch übertragen werden. In der Regel geschieht dies in einem Zeitfenster von 8 bis 12 Stunden nach dem Einstich. Werden die Zecken innerhalb dieses Zeitraumes entfernt, besteht kaum ein Risiko für eine Übertragung.

Die Borreliose kann bei rechtzeitiger Erkennung, mit antibiotischen Mitteln oder mit naturheilkundlicher Behandlung vollständig ausgeheilt werden. Gegen diese Bakterien existiert keine Impfung.

Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME)

Bei der Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) befinden sich die Viren im „Rüssel“ der Zecke. Somit können die Viren unmittelbar nach dem Einstich übertragen werden.

- 60% der FSME- Infektionen verlaufen stumm, d.h. keine Erkrankungszeichen treten auf.

- 30% der FSME- Infektionen verlaufen in Form einer grippeähnlichen Erkrankung, ev. Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit.

- 10% der FSME- Infizierten erkranken mit den typischen Zeichen der FSME.

Wurde ein Mensch mit dem Virus infiziert, so bildet er Antikörper und ist zeitlebens immun gegen eine erneute Infektion. Bis einschließlich des 4. Tages nach einem Zeckenstich besteht die Möglichkeit, durch eine Passiv-Impfung die FSME zu verhindern. Es gibt auch eine Aktiv-Impfung. Besprechen Sie das Für und Wider dieser Impfungen bitte mit Ihrem Kinderarzt und entscheiden Sie nach einer Risiko-Nutzen-Abwägung bitte selbst, wie sie vorgehen wollen.

Wir werden versuchen, den Stich/Biss zu verhindern.

Zecken und Mücken - Vorbeugung

Mittlerweile ist eine Vielzahl von chemischen und natürlichen Produkten auf dem Markt erhältlich, die gegen Zeckenstiche schützen sollen. Wir haben in den letzten Jahren sehr viele Produkte (chemische und natürliche) ausprobiert. Möchtet ihr euer Kind „einsprühen“ achtet bitte darauf, dass ihr kinderfreundliche Produkte verwendet wie z.B. Zeck weg! Von Living Power, sprüht sie vor der Spielgruppe ein aber gibt die Sprühflasche NICHT mit in den Wald. Solche Produkte gehören nicht in Kinderhände!

Langarm- Kleidung im Wald sowie das Duschen vor und nach dem Wald bieten einen guten Schutz. Zecken werden durch den Geruch von Schweiß angezogen. Der Geruch wird durch das Duschen vor der Waldspielgruppe minimiert. Durch das Duschen danach sieht man gleich, ob es trotz der Maßnahmen eine Zecke an die Haut geschafft hat.

Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass vor verdünntes Lavendelöl an die “Kleidungs-Eintrittspforten” aufgetragen die Zecken und auch die Mücken fernhält.

Die effektivste Prävention vor Krankheiten ist jedoch die nachträgliche Kontrolle und das Entfernen der Zecken!

Die Kinder müssen deswegen nach jedem Waldtag nach Zecken abgesucht werden

Falls doch einmal eine Zecke zusticht, ist dies kein Grund zur Panik!

Bitte mit der Pinzette senkrecht (im 90 Grad Winkel zur Haut) nach oben ziehen, nicht drehen. Desinfizieren.

Über die nächste Zeit die Einstichstelle beobachten, ob ein roter Kreis um die Stichstelle entsteht. Wenn nicht, ist das Ganze bereits wieder vergessen und falls doch, ist ein Besuch beim Arzt empfehlenswert. Es gibt einen relativ neuen Behandlungsansatz, der keine Antibiotika einsetzt. Informiert euch bitte bei entsprechend ausgebildeten Haus- und/oder Naturarzt.

Fuchsbandwurm

Der Fuchsbandwurm wird über den Kot des Fuchses ausgeschieden und verbreitet. Die Ansteckung kann durch den Verzehr niedrig wachsender Beeren und über das Einatmen und Verschlucken von aufgewirbelten oder fliegenden Eiern und durch den Kontakt mit infizierten Tieren geschehen.

Die Eier sterben bei ca. 50°C ab. Daher besteht keine Gefahr beim Essen einer Suppe, beim Tee trinken usw..

Der Fuchsbandwurm kommt heute überall vor Städte, Gemüsegärten, Erdbeeriland...

Im Wald herrscht deshalb kein erhöhtes Risiko. Es gibt ca. 35 Erkrankungen in der Gesamtbevölkerung pro Jahr in der Schweiz

Wir schützen uns dadurch, dass wir keine Beeren und Pilze frisch und ungekocht aus dem Wald essen und durchs Händewaschen vor dem Essen.